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1. Geschichte des Altertums - S. 54

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Geschichte der Römer. diesseitige Gallien, weil es von gallischen oder keltischen Stämmen bewohnt war, die aus dem heutigen Frankreich über die Alpen hinüber-»ittrlltalien. gekommen waren. An der Westküste folgte darauf die von dem Arno und dem Tiber durchströmte Landschaft Etrurien, von den Etruskern oder Tyrrhenern bewohnt, dem ältesten Kulturvolk Italiens, das sich früh an städtisches Leben gewöhnte, Gewerbe und Handel trieb, Reichtum und Macht gewann und einst das nach ihm benannte tyrrhenische Meer mit seinen Schiffen beherrschte. Noch sind in der Nähe der Etruskerstädte viele Gräber edler Geschlechter erhalten, und ganze Museen hat man mit Tongefäßen, Bronzearbeiten und goldenen Schmucksachen gefüllt, die von Künstlern und Handwerkern dieses Volkes herrühren. Weiter südlich lag Latium, das Land der Latiner; hier wurde wenige Meilen oberhalb der Tibermündung Rom gegründet. Die Latiner gehörten zu dem Volksstamm der I t a l i k e r, dem auch die nördlich, östlich und südöstlich der Latiner wohnenden umbrisch-sabellischen Stämme angehörten, meist derbe, kriegerische Gebirgsvölker, die vorzugsweise Viehzucht trieben, in Dörfern wohnten und wenig Städte hatten. Der nördlichste dieser Stämme war der der U m b r e r, an den sich nach Süden zu die Sabiner und ihre Tochterstämme, die sabellischen Völker anschlossen; unter diesen sind vor allen die Samniter zu nennen. Antrritalien. nach Unteritalien wohnten die Stämme der Italiker; aber hier bedeckten sich seit dem achten Jahrhundert die Küsten mit den Ansiedlungen der Griechen, nach denen man diesen Teil des Landes Groß-Griechen-land nannte. Durch Ackerbau und Viehzucht, Gewerbe und Handel blühten diese empor und vermittelten den Ureinwohnern eine höhere Kultur, ihnen verdankten die Italiker insbesondere die Kenntnis der Buchstabenschrift. Insel». § 56. Die Inseln. Die größte der italischen Inseln ist das dreieckig geformte Sizilien, das nur durch die schmale Meerenge von Messina vom Festlande getrennt wird; an 'seiner Ostküste erhebt sich der gewaltige Vulkan Ätna. An den Gestaden Siziliens hatten schon die Phönizier Handelsniederlassungen gegründet. Später fiel der größere, östliche Teil der Insel den Griechen zu; die Westspitze dagegen kam in den Besitz Karthagos, der großen und reichen Pflanzstadt der Phönizier, die an der Küste Afrikas Sizilien gegenüber lag. S a r d i n i e n und K o r s i k a spielen in der Geschichte des Altertums eine unbedeutende Rolle. Neben ihnen ist noch das erzreiche Elba an der etruskischen Küste zu erwähnen.

2. Das Altertum - S. 2

1907 - Leipzig : Voigtländer
Oie Urzeit. § l. anfange -er Kultur. M?nschh°tt 1l Die Heimat des Menschengeschlechts. Als der Ursitz des Menschengeschlechts, „die wiege der Menschheit", gilt das innere Asien. 2. anfange der Kultur, von den frühesten Entwicklungsstufen der Menschheit fehlt uns, wie schon erwähnt ist, genauere Kunde. Doch wurden besonders in höhlen, Seen und Gräbern zahlreiche Zünde gemacht, die einigen Aufschluß geben. Nach den Stoffen, aus denen die Menschen sich ihre Werkzeuge und Waffen herstellten, unterscheidet man nacheinander Bronzezeit öiß Steinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Der Übergang Eisenzeit von der einen zur anderen Hrt der Werkzeuge und Waffen erfolgte bei den verschiedenen Völkern zu sehr verschiedenen Seiten; noch heute bedienen sich manche Naturvölker knöcherner und steinerner Werkzeuge und Waffen. Der Mensch wußte während aller dieser Zeiträume schon Zeuer zu erzeugen und erlernte die Töpferei, das Flechten, Spinnen und weben. Allmählich erwachte sein Kunstsinn: er gab den Geweben gefällige Muster, fertigte Ketten, Ringe und Nadeln zum Schmuck und zierte das Tongeschirr mit Punkten, Strichen und Schnüren. 3. Entstehung der Staaten. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Menschen einnahmen, gestaltete sich ihre Lebensweise. 5ik7und Die Bewohner rauher Gebirge lebten von der Jagd; die, welche an Hirtenvölker unwirtlichen Ufern hausten, lebten vorn Zischfang; die Steppenvölker trieben Viehzucht. Nicht wenige dieser Jäger-, Fischer- und Hirtenvölker entbehrten fester Wohnsitze; sie hausten in höhlen, schlichten Hütten oder Zelten und zogen als „Nomaden“ von (Drt zu (Drt. So blieben sie mehr oder weniger roh und werden in der Geschichte nur dann erwähnt, wenn sie als zerstörende Horden den Frieden höher stehender Völker gefährdeten (Hunnen, Mongolen). Säe 5u höherer Kultur gelangten diejenigen Völker, die sich in fruchtbaren vömer^ ^"dstrecken, in den Tälern wasserreicher Ströme oder an günstigen Meeresküsten niederließen. Sie trieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel und gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer und Städte entstanden. Je enger die Menschen zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen Gesetze, durch welche sie ihr Zusammenleben regelten und Staaten sich zu geordneten Staaten verbanden. Die ältesten Staaten, die für unsere Bildung von Wichtigkeit wurden, entstanden im Morgenlande, d. H. in den Ländern vom Nil bis zum Indus.

3. Geschichte des Altertums - S. 5

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Perser. 5 Griechen st dte an der Westkste wurden unterworfen; hier setzten die Perser allenthalben Fürsten, sogenannte Tyrannen, ein. Nunmehr wandte sich Cyrus gegen Babylon, das damals einen un- Eroberung ttigen und schwelgerischen König hatte. Nachdem Cyrus die Stadt ge- Babylon, nommen hatte, gestattete er den Juden in die Heimat zurckzukehren und die Mauern von Jerusalem wieder auszubauen. Zum Schlu zog Cyrus gegen die im heutigen Turan wohnenden Massageten, ein wildes Nomadenvolk, d. h. ein Volk, das keine festen Wohnsitze hatte und mit seinen Herden und Zelten bald hier bald dort sich niederlie. Dort ist er 529 gefallen. Seine Grabsttte ist noch heute in der Gegend von Persepolis erhalten, freilich ohne den Sarg; sie trgt die Inschrift: Ich Kurus der König, der Achmenide. Es war etwas Edles in seinem Charakter. Er hatte ein groes Reich gegrndet, das von den Grenzen Indiens bis nach Palstina und zum Hellespont reichte. 6. Kambyses. Des Cyrus Sohn und Nachfolger Kambyses warkambyses. ein tatkrftiger, aber zugleich leidenschaftlicher und grausamer Mann. Er fhrte die persischen Heere nach gypten, besiegte den König dieses Landes in einer Schlacht und machte es zu einer persischen Provinz. Die gypter behandelte er hart und rcksichtslos. Als sie einst einen neu-gefundenen Apisstier, d. h. einen schwarzen Stier mit einem weien Fleck auf der Stirn, mit lrmender Freude feierten, lie er ihn vor sich führen und stach ihn nieder. Indessen erfuhr der König, da während seiner Abwesenheit in Persien ein Aufstand ausgebrochen sei; ein Priester oder Magier hatte sich er-hoben. Sofort brach er gegen ihn auf, verwundete sich aber unterwegs selbst und starb. 7. Darius. Jener Magier blieb nicht lange im Besitz der Herrschaft. Sieben vornehme Perser verbanden sich zu seiner Ermordung; einer von ihnen, Darius, wurde auf den Thron erhoben. Er war ein starker und tatkrftiger, kluger und gerechter Herrscher, dazu ein frommer Mann und treuer Verehrer des Ormuzd. Zuerst hatte er in mehreren Provinzen Auf-stnde niederzuwerfen; insbesondere mute Babylon wiedergewonnen werden. Darauf widmete er sich der Ordnung seines weiten Reiches, Ordnung des das Iran, Mesopotamien, Syrien nebst Palstina und Phnizien, Kleinasien 9tetrf,e5' und gypten umfate. Er teilte es in Provinzen, an deren Spitze er Satrapen, d. h. Statthalter, stellte. Den unterworfenen Vlkern legte er Tribute auf und bestimmte, wieviel Truppen sie fr Kriegszge stellen

4. Geschichte des Altertums - S. 51

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichte der Rmer. Italien. 54. Der Landescharakter. Italien, die mittelste der drei sd-lichen Halbinseln Europas, wird im Osten vom adriatischen, im Sden vom ionischen und mittellndischen Meere, im Westen von dem tyrrhenischen Meere begrenzt; im Norden erhebt sich der hohe Wall der Alpen. Schmal und langgestreckt, zieht sich das Land von Nordwesten nach Sdosten und verluft in zwei Halbinseln, zwischen denen sich der Busen von Tarent aus-breitet. Mit Einschlu der zugehrigen Inseln betrgt der Flcheninhalt Italiens etwas mehr als die Hlfte des deutschen Reiches. Italien besitzt eine weit ausgedehnte Kste; so hat sich denn von jeher ein groer Teil Das Meer, seiner Bewohner mit Fischerei und Schiffahrt beschftigt, und wenn Italien staatlich geeint war, so hat es meist auch eine starke Flotte besessen. Es ist ein g e b i r g i g e s Land. Der A p e n n i n, der die Halbinsel durchzieht, Die Gebirge, erhebt sich in den Abruzzen zu einer Hhe von fast 3000 m. Er ist reich an jhen Abstrzen und wilden Schluchten; einst trug er ausgedehnte Wlder, die im Laufe der Jahrhunderte abgeforstet worden sind. Infolge der groen Ausdehnung der Berge sind weite Teile des Landes nicht zum Ackerbau, sondern nur zur Viehzucht zu verwenden; darauf deutet schon der Name des Landes hin, der das Rinderland" bedeutet. Fruchtbar sind nur die Ebenen, vor allen das oberitalische Tiefland, in grauer Vorzeit ein Die Ebenen, sumpfiges Waldgebiet, aber schon zur Zeit der rmischen Kaiser ein blhendes Gartenland, und die gesegnete Ebene von Campanien, reich an Feldfrchten und Obst, in deren Mitte sich der Vulkan Vesuv erhebt; auch Apulien ist ein breites Flachland. Das Klima hnelt dem Klima Griechenlands; doch Das mwa., sind in dem nrdlichen Teile Italiens die Winter klter. Auch die italische Landschaft ist wie die griechische an vielen Stellen von hinreiender, erhabener Schnheit. 55. Die Landschaften des Festlandes. Oberitalien, das vom Po, seinen Nebenflssen und der Etsch bewssert wird, hie bei den Rmern das 4*

5. Geschichte des Altertums - S. 41

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Eroberung durch Philipp von Macedonien. Jubel. In Sparta behauptete man eine mnnliche Fassung; aber die Macht dieses Staates war seitdem gebrochen. Epamin 0 nd as fiel bald daraus Epamimndas in den P e l 0 p 0 nn es ein. Er erschien vor Sparta selbst, dessen Frauen Peloponnes. sich rhmten, noch nie den Lagerrauch eines feindlichen Heeres gesehen zu ' haben, und das keine Mauern hatte, weil, wie man sagte, die Tapferkeit seiner Brger seine Mauer war. Er konnte zwar die Stadt nicht einnehmen und zog wieder ab; aber in Arkadien, das bisher immer von den Spar-tanern abhngig gewesen war, entstand ein selbstndiger, einheitlicher Staat; und das Jahrhunderte lang unterdrckte M e s s e n i e n wurde frei. P e l o -p i d a s machte indessen mehrere Feldzge nach Nordgriechenland und breitete P^pida^in auch in Thessalien, ja in Macedonien den Einflo Thebens aus; der mace- ltmb-donische Prinz Philipp, der sich spter als König groen Ruhm erwerben sollte, wurde als Geisel nach Theben gefhrt. Leider fand auf einem Feld-zuge nach Thessalien Pelopidas den Tod. Bei Im Jahre 362 zog Epamiuondas von neuem der den Isthmus. Mamwea Bei M a n t i n e a in Arkadien traten ihm die Spartaner entgegen. Wieder wandte er die schiefe Schlachtordnung an, wieder siegte er; aber er selbst wurde durch einen Speer tdlich verwundet. Dem nahenden Tode sah er mit vlliger Ruhe der Seele entgegen; er lie sich seinen Schild bringen, von dem er gefrchtet hatte, er sei in die Hnde der Feinde gefallen; als er darauf erfahren hatte, da die Seinigen gesiegt htten, gab er ihnen einen letzten Rat, nmlich Frieden zu machen, besohl das Eisen aus der Wunde zu ziehen und starb. Theben hatte seine Gre ollem diesem Manne verdankt; nach seinem Hinscheiden sank es schnell herab. Es gab in Griechenland keinen Staat mehr, der einen vorwaltenden Einflu gehabt htte. Z. Die Eroberung durch Philipp von Tllacedonien. 46. Philipps Anfnge. Macedonien hatte bisher in der Ge- Macedonien. schichte wenig bedeutet. Seine Bewohner hatten, obwohl sie den Griechen stammverwandt waren, an der griechischen Bildung wenig Anteil. Die Bauern, die in den Ebenen der groen Flsse den Acker bebauten, die Hirten, die auf den Hhen der Berge ihre Herden weideten, standen auf einer niedrigen Kulturstufe; es war ein Volk von einfachen, derben Sitten und zugleich von groer Kriegstchtigkeit. Der Adel des Landes, der zu Ro ins Feld zog, besa ausgedehnten Grundbesitz und ein hohes Ma von Selb-stndigkeit. Erst allmhlich gelang es dem Knigshaus, zumal da es selbst durch hufige Thronstreitigkeiten gespalten war, sich grere Macht zu er-

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 80

1906 - Leipzig : Hirt
80 Wurde ein Staat erobert, so wurden dessen Gottheiten ebenfalls aufgenommen und ihre Standbilder im Pantheon, dem Allergttertempel, aufgestellt. (Fig. 47.) Zur Kaiserzeit erwies man den Kaisern sogar gtt-liehen Ehren und baute ihnen Tempel und Altre. ffentliche Pltze. Von den ffentlichen Pltzen sind am berhmtesten geworden das Marsfeld und das Forum. Das Marsfeld diente jhr-hundertelang zu militrischen bungen und Volksversammlungen. Csar baute^ dort marmorne Hallen fr die Tribntkomitien, Augustus sein Mausoleum. , Das Forum war der eigentliche Platz fr den politischen und den ffentlichen Verkehr. _ Ringsum lagen die Handelsbrsen, Wechslerbanken, Fleischerlden, Schulstuben. Csar und die Kaiser umgaben es mit Pracht-bauten. Auf dem Forum lag das Comitinm, ein ungedeckter Raum, wo Volksversammlungen und Gerichtssitzungen stattfanden. Hier stand die ffentliche Rednerbhne und der Amtsstuhl des Stadtrichters. In der Nhe war die Kurie, in der sich 600 Jahre lang der Senat versammelt hat; ferner waren dort der Rundtempel der Vesta (Fig. 42), das Empfangshaus fr fremde Gesandtschaften, die Amtswohnung des Pntifex Mximus, des Oberpriesters, endlich der Tempel der Gttin Eintracht und ein Durchgangstor des doppelkpfigen Janus. Das Forum ist eine der denkwrdigsten Sttten der Welt, in Wahrheit der Mittelpunkt des Rmischen Reiches und das Herz der Alten Welt. Alles ffentliche Leben in Rom drngte sich um das Forum; von hier gab der Senat seine Befehle fr das Reich. (Fig. 37.) Volkswirtschaft und Sklaverei. Roms lteste Bewohner waren Acker-brg er und Hirten. cker und Vieh bildeten ihren wertvollsten Besitz. Camillus wurde vom Pfluge weggeholt, um das Heer gegen die Feinde zu führen. Die glcklichen Kriege brachten ungeheure Schtze und eine Menge Sklaven nach Rom. Die Sklaven bernahmen den Ackerbau und das Handwerk. Auch rzte, Vorleser, Abschreiber, Geheimschreiber, Bau-meister und Maler finden wir unter ihnen. Beinahe alle Lnder der Erde lieferten diese menschliche Ware auf die Sklavenmrkte, Griechenland die Gelehrten und Knstler, gypten die rzte, die asiatischen Lnder die Diener des huslichen Luxus; Germanen und Thrazier verwandte man als Snftentrger, ans den nrdlichen Lndern nahm man die Feldsklaven, denen der freie italische Bauer weichen mute. Sklaven nahmen im Zirkus den Kampf mit den wilden Tieren auf, oder man lie sie selbst Paar um Paar auf Leben und Tod kmpfen. Im Umkreise saen die Rmer und Rmerinnen und sahen dem grausigen Kampfe zu; wilde Freude las man auf den Gesichtern der Zuschauer, selten war eine Miene, noch seltner ein Wort des Mitleids; die mter-schtigen unterhielten durch solche Belustigungen das Volk, um sich fr bevorstehende Wahlen beliebt zu machen. Whrend die uere Kultur aus der

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 8

1906 - Leipzig : Hirt
8 Im 7. Jahrhundert n. Chr. kam gypten unter arabische Herrschaft. Im Mittelalter suchte König Ludwig Ix. von Frankreich das Land zu erobern, um von dort aus Palstina gegen die Trken besser verteidigen und beschtzen zu knnen. Der Versuch des frommen Knigs milang. Ludwig wurde mit seinem Heere gesangen und mute um schweres Lse-geld losgekauft werden. v$m >5ahre 1517 wurde gypten von den Trken erobert, denen es heute noch dem Namen nach unterworfen ist. Am Ende des 18. Jahrhunderts unternahm Napoleon Bonaparte einen Feldzug dahin, um das Land fr Frankreich zu gewinnen, hatte aber keinen bleibenden Erfolg. gypten wird jetzt von einem Vizeknige regiert, der eine jhrliche Abgabe an den trkischen Sultan zu entrichten hat. Der Vizeknia fhrt den Titel Khedive. Im Jahre 1869 wurde der Suezkanal erffnet. Er geht aus dem Mittellndischen Meere in gerader Richtung zum Roten Meere. Seinen Namen hat er von der Stadt Suez, die an der Nordspitze des Roten Meeres liegt. 2. Giniges aus der Kulturgeschichte gyptens. Land und Volk. Die alten gypter waren ein heiteres, lebenslustiges Volk. Es bestand aus den drei Kasten der Priester, Krieger und Gewerbtreibenden. Die Priester waren zugleich Gelehrte, rzte, Richter, Sternkundige und Zeichendeuter. Ihren Grundbesitz verpachteten sie. Nach ihnen folgten die Krieger. Diese durften kein Handwerk treiben; sie waren nur sr den Krieg bestimmt. Der grte Teil des Volkes ge-hrte zur dritten Kaste. Diese umfate die Kaufleute, Handwerker, Acker-bauern, Hirten, Schiffer und Dolmetscher. Als König Psammetich um die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. griechische Seefahrer mit gyptischen Lndereien beschenkte, fand die griechische Bildung Eingang in gypten, Griechen wurden die Erzieher der Kinder der vornehmen gypter und bildeten den Stand der Dolmetscher. Fr die huslichen Verrichtungen hielt man Sklaven und Sklavinnen, die entweder durch Kauf oder als Kriegsbeute in den Besitz ihrer Herren gekommen waren. Gewhnlich blieb der gypter in der Kaste, in der er geboren war. Die jhrlichen berschwemmungen des Nil machten das Land fruchtbar. Zur Regulierung des berfchwemmungswassers lie König Amenema Iii. um das Jahr 2500 v. Chr. den groen Mrissee anlegen. An den Haupt-festen der gypter fuhr der Pharao auf einem prchtigen Kriegsschiff auf dem Nil auf und ab und streute Samen in den Userschlamm des Flusses. Hierdurch sollte sowohl der Ackerbau als auch die Schiffahrt geehrt werden. Unter der trkischen Herrschaft hat gypten seinen Wohlstand ver-loren. Heute sind seine Bewohner meist arme Leute. Den grten Ein-flu auf die gyptische Regierung hat England.

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 84

1906 - Leipzig : Hirt
84 Geschichte der Rmer. ihnen Sklaven die Sandalen ab und reichen in silbernen Kannen Wasser zum Waschen der Hnde. Dann nehmen die Gste Platz zu langem Mahle. Das Eingangsgericht besteht aus wilden Oliven, Kaviar, syrischen Pflaumen, Spargel, Salat, Radieschen, Eiern, Schnecken, Austern und dergleichen. Die eigentliche Mahlzeit wird durch das ffnen der Weinkrge eingeleitet. Dann bringen die Sklaven den ersten Gang. Da sind Ringeltauben, Krammetsvgel, Kapaunen, Enten, Fische, die sich um ein Hauptstck, etwa einen fettgemsteten Hasen, gruppieren. Es folgt der zweite Gang, ein groer Eber aus den umbrischen Wldern; acht aus Teig geformte Spanferkel liegen um ihn herum; an den Hauern trgt er Krbchen mit syrischen oder gyptischen Datteln. Nach dem Takte der Musik wird er von dem Zerleger kunstvoll zerschnitten. Dieser tritt zu Ehren des edeln Wildes im Jagdkleide auf. Leichtere Fleischspeisen, verschiedene Wrste folgen im dritten Gang, zugleich Pfauen, Fasanen, Gnseleber, seltne Fische; das Seltne und Teure ist mehr geschtzt als das Schmackhafte und Nahrhafte. Nun wischen Sklaven den Tisch mit Besen aus Palmzweigen ab und bestreuen den Boden mit Sgespnen, die man vorher mit wohlriechenden Essenzen getrnkt hat. Dann erscheint der Nachtisch, an dem der Sklave Bckermeister seine Kunst erprobt hat: knstlich aus Teig geformte Muscheln, Krammetsvgel; darauf folgen allerlei Frchte; je weiter diese hergekommen, desto willkommener sind sie. Nun tritt in der mhseligen Schwelgerei eine Pause ein; man ergeht sich im Garten. Darauf beginnt in einem andern Saale das Trinkgelage. Durch Musik und Sklaventnze werden die Gste bis tief in die Nacht hinein unterhalten. Handel und Verkehr. Durch die Einfhrung gleicher Mae, Ge-wichte und Mnzen im ganzen Reiche wurden Handel und Verkehr wesentlich erleichtert. Noch mehr wurden sie befrdert durch die groen Heerstraen, die in der Kaiserzeit angelegt wurden. An die Haupt-straen schlo sich eine Reihe von Nebenstraen an, wodurch die ent-serntesten Punkte des Reiches dem Verkehre zugnglich gemacht wurden. Bis in unser Vaterland hinein zogen sich die Rmerstraen. Die Er-zeugnisse der Gewerbttigkeit und des Kunstfleies der ganzen damals bekannten Welt strmten in Rom zusammen, und von dort gingen sie weiter. Schmuckstcke aus den Werksttten kleinasiatischer Goldschmiede gelangten in die Hnde der Schweizerinnen, die Handelsreisen erstreckten sich in der Kaiserzeit bis Indien und Ceylon, italische Kaufleute hatten Handelsniederlagen auf der Kste Malabar; es gingen sogar, wie Plinins berichtet, Handelsschiffe von Spanien um die Sdspitze Afrikas nach Indien. Auf der dnischen Insel Fnen und in der Nhe von Knigsberg in Preußen sind Mnzen aus der rmischen Kaiserzeit, ferner Waffen und Gertschaften von rmischer Arbeit gefunden worden. Alljhrlich", sagt Plinins, zahlen wir nach Indien 50 Millionen Sesterzien der

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 53

1906 - Leipzig : Hirt
53 Mittelitalien bestand aus sechs Landschaften. Aus der Westseite des Apenningebirges lagen Etrrien, Latium und Kompanien, auf der Ostseite Umbrien, Picenum und Samnium. Mittelitalien ist ein sehr fruchtbares Land. Edle Weine, der lbaum, Orangen und Zitronen ge-deihen dort. Da das Gebirge dem Ackerbau viel Boden entzieht, mute Getreide aus Sizilien und Afrika eingefhrt werden. Unteritalien bilden die vier Landschaften Apulien, Kalabrien, Lukanien und Brttium^). Unteritalien ist mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau geeignet, weil der Boden kalkhaltig und deshalb in der trocknen Jahreszeit drr ist. Das Klima Italiens ist mild und gesund. Nur in der Gegend der Pontinischen Smpfe in Latium und der Maremmen im Arnotale herrschen im Sommer tdliche Fieber durch die verderblichen Sumpfdnste. Durch seine geographische Lage war Italien geeignet, die griechische Kultur aufzunehmen und den Vlkern des Abend-landes zu vermitteln. Erster Zeitraum. Rom unter Knigen. Der Ursprung Roms. Auf dem linken Ufer des Tibers, nicht weit von seiner Mndung, liegen sieben Hgel, auf denen sich Hirten an-siedelten. In den Talgrnden weideten sie ihre Herden. Die bekanntesten dieser Hgel sind der Palatinus, der Quirinl und der Capito-linus. Auf dem rechten Tiberufer liegt der Vatikanische Hgel. Die Bewohner der einzelnen Hgel vereinigten sich zu einer Gemeinde und unterwarfen die Hirten der umliegenden Drfer. Das ist der Anfang der Stadt Rom und des Rmischen Weltreiches. Der Name Rom kommt wahrscheinlich her von Rumon. Rumon ist der alte Name fr den Tiberflu und bedeutet Bergstrom. Dem-nach heit Rom Stromstadt. Als Grndungsjahr gilt das Jahr 753 v. Chr. Als die Bevlkerung der Stadt wuchs, erhoben sich neue Gebude auf den Hgeln und in den Tlern. In der Mitte blieben die Tler frei. Dort wurden ffentliche Pltze, Mrkte und Grten angelegt. Die rmische Sage knpft den Ursprung Roms an den Kriegsgott Mars und den trojanischen Helden neas an. Romulus soll ein Sohn des Mars gewesen sein; als seine Mutter gilt Rhen Silvia, eine Tochter des Knigs von Alba longa in Latium. Die albanischen Könige leiteten ihr Geschlecht von Julus ab, dem Sohne des neas, der die Stadt Alba gegrndet haben soll. Romulus soll als Kind ausgesetzt und von einer Wlfin gesugt worden sein. Eine Wlfin ist das Wahrzeichen des alten Roms. Von einem Hirten gefunden und erzogen, soll Romulus, *) Die Landschaft, die in der alten Geographie Bruttinm hie, heit heute Kalabrien, und das heutige Apulien umfat die ehemaligen Landschaften Apulien und Kalabrien.

10. Die römische Kaiserzeit und die Germanen - S. 26

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 B. Die Germanen gesetzt. Zchiffahrern gleichen sie, wenn die Wasser die Umgebung be-decken, Schiffbrüchigen, wenn Ebbe eingetreten ist, und um ihre Hütten machen sie Jagd auf die mit dem Meere entfliehenden Fische. Sie besitzen kein Vieh, auch kennen sie keine Milch als Nahrung, wie ihre Nachbarn, ja sie kennen nicht einmal den Kamps mit wilden Tieren, da es dort nicht einmal einen Strauch gibt. Rus Schilf und Moorbinsen flechten sie sich Stricke zu Netzen für den Fischfang, und indem sie den mit den Händen aufgefangenen Schlamm mehr an der Luft als an der Sonne trocknen, kochen sie ihre Speisen mit <£rbe\ um sich ihre vom Nordwind erkalteten Glieder zu erwärmen. Zu trinken haben sie nichts als Regenwasser, das in Gruben im Innern des Hauses aufbewahrt wird.2 Ii. Zusammenstöße mit den Römern im Jahrh. n. (Ihr.5 L Die Schlacht im Teutoburger Walde. Delleius paterculus4 Ii 117ff. Eben hatte der Cäsar5 den Rufstand in Pannonien und Dalmatien glücklich niedergeworfen, als kaum fünf Tage nach Beendigung dieses gewaltigen Unternehmens aus Germanien die Unglücksbotschaft kam, daß üarus gefallen und drei Legionen, ebenso viele Rbteilungen Ret-terei und sechs Kohorten (Hilfstruppen) niedergemacht worden seien. Darus war ein Mann von milder Denkart und ruhigem Charakter, körperlich wie geistig ziemlich schwerfällig und mehr an müßiges Lagerleben als an kriegerische Tätigkeit im Felde gewöhnt. Daß er kein Verächter des Geldes sei, hatte er als Statthalter von Syrien bewiesen, denn arm hatte er das reiche Land betreten und es reich als armes Land verlassen. Ris er an die Spitze des germanischen Heeres getreten war, setzte sich bei ihm die Vorstellung fest, daß die Germanen von Menschen nichts als Stimme und Gliedmaßen besäßen, und daß sie, die durch das Schwert nicht zu bändigen waren, durch Rnwendung des (römischen) Hechtes gezähmt werden könnten. Mit solchen Rnschauungen begab er sich in das Innere Germaniens, und, als ob er sich inmitten von Menschen befände, die nur an friedlicher Ruhe ihre Freude hätten, brachte er den Sommer damit hin, Recht zu sprechen und von seinem Richterstuhle aus die Verhältnisse zu ordnen. Die Germanen 1 Tors. Die Schilderung bezieht sich auf den Teil der (Ihausen, der unmittelbar an der Nordseeküste wohnte; wenn auch kein Ackerbau, so wurde doch sicher Viehzucht von ihnen betrieben. 3 Über die ersten Kämpfe der Römer mit den Germanen gelegentlich des (Einbruches der Timbern und Teutonen und der Feldzüge Täsars siehe (Quellen-sammlung 15 S. 6 ff. 19 f. 4 Offizier unter Tiberius; verfaßte 30 n. (Ehr. einen Abriß der römischen Geschichte. 5 Tiberius.
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